Goji-Beeren erleben einen wahren Hype als Superfood und gesunder Energie-Kick. In China gelten sie gar als Naturheilmittel. Kann Obst, wie Goji Beeren, überhaupt Nebenwirkungen haben? Die Antwort ist gar nicht so einfach, denn tatsächlich gibt es Fälle, in denen die Beeren nicht verwendet werden sollten. Insbesondere bei bestimmten Vorerkrankungen können Goji-Beeren gefährlich sein und es sind Wechselwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten möglich. Mehr dazu gleich.

Für gesunde Erwachsene hingegen spricht nichts gegen den Verzehr von Goji-Beeren als Teil einer ausgewogenen Ernährung. Die Verbraucherzentrale und Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen pro Tag 3 Portionen Gemüse (etwa 400g) und mindestens 2 Portionen Obst (etwa 250g). Als eine „Portion“ gilt in etwa eine Handvoll. Vitamine, Ballaststoffe, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe sind essentiell für ein gesundes Immunsystem und eine gesunde Ernährung. Beeren, Gemüse, Nüsse und Obst sollten jeden Tag auf dem Speiseplan stehen.

Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen sind bei fast jedem Nahrungsmittel möglich, vor allem allergische Reaktionen oder Medikamenten-Wechselwirkungen mit bestimmten Inhaltsstoffen (auch Vitamine). Nebenwirkungen durch Goji-Beeren sind allgemein sehr selten, aber wie bei jedem Nahrungsmittel möglich. Diese sollte man kennen. 

 

Mögliche Nebenwirkungen von Goji-Beeren:

  • Bei Allergie: Übelkeit, Schwindel, Atembeschwerden, Hautreaktionen 
  • Bei Überdosierung: Trockener Mund, Erbrechen, Verwirrtheit, verschwommenes Sehen (durch das enthaltene Alkaloid Atropin)
  • Bei Diabetes: Schwindel, Ohnmacht (durch Absinken des Blutzuckerspiegels)

Zudem sind Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten möglich – dann können Goji Beeren gefährlich werden. Wer also verschreibungspflichtige Medikamente einnimmt, sollte vorab Rücksprache mit Ärzten oder Apotheke halten, um ungewollte Goji-Beeren Nebenwirkungen auszuschließen. 

 

Tipps um Nebenwirkungen von Goji Beeren vorzubeugen: 

  • Bei Vorerkrankungen, bekannten Allergien und der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten: Verwendung und Dosierung von Goji-Beeren vorab mit behandelnden Ärzten besprechen.
  • Die empfohlene Goji-Beeren Dosierung immer befolgen! Diese kann zwischen den Herstellern und der Art, also Goji Beeren Pulver oder getrockneten Früchten, durchaus variieren.
  • Wer nicht sicher ist, ob er oder sie allergisch auf Pollen und Früchte reagiert, sollte mit sehr niedrigen Dosierungen von Goji-Beeren beginnen und abwarten – wenn alles gut vertragen wird, kann man die Dosis langsam steigern.
  • Besonders wichtig, wenn man Goji Beeren kaufen möchte, ist eine gute Qualität. Viele Proben aus importierten Produkten aus China zeigen leider eine hohe Pestizidbelastung. Hohe Reinheitsgrade und Qualität von Goji Beeren (am besten aus der EU) sind essentiell, um Goji Beeren Nebenwirkungen zu vermeiden.

 

Sind Goji-Beeren gefährlich? 

Das Bundesinstitut für Risikobewertung sagt, es „gibt keine Hinweise auf schädliche Wirkungen“. Die positive Wirkung von Goji-Beeren und gesundheitlichen Vorteile für gesunde Erwachsene durch die vielen Vitamine und Mineralstoffe sind also grundsätzlich hoch. 

Dabei ist jedoch zu bedenken, das oben genannte Hinweise beachtet werden, die empfohlene Dosierung von Goji-Beeren befolgt werden und Menschen mit Vorerkrankungen immer vorab Rücksprache mit ihren Ärztinnen und Ärzten halten sollten. 

Laut Behörden gibt es für gesunde Menschen also keine Hinweise auf schädliche Wirkungen durch eine Handvoll der Beeren am Tag (im Müsli, Smoothie oder als Snack). Der Verzehr von Goji-Beeren ist sozusagen ebenso „gesund“ wie der Verzehr anderer Obst- und Gemüsesorten, laut ernährungswissenschaftlichen Instituten. Dies basiert natürlich auf hochwertigen, reinen Goji-Beeren Produkten, ohne Pestizide o.ä. und für Menschen ohne Vorerkrankungen.

In folgenden Fällen sind Goji Beeren gefährlich:

  • Vorsicht mit Goji-Beeren bei Allergien

Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsmittel sind immer möglich, vor allem bei Gemüse, Nüssen und Obst sind allergische Reaktionen häufig. Ist dies bekannt, können auch Goji-Beeren gefährlich sein. 

Im schlimmsten Fall ist als allergische Reaktionen, ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock denkbar. Am besten besprechen Allergikerinnen und Allergiker die Einnahme von Goji Beeren daher vorab mit dem/der Facharzt/-ärztin. 

  • Vorsicht mit Goji-Beeren für Herzpatientinnen und -patienten

Bei Erkrankungen am Herzen oder der Einnahme bestimmter Medikamente, ist immer Vorsicht geboten, da Wechselwirkungen auch mit Inhaltsstoffen in Früchten, Gemüse oder Beeren möglich sind.

Goji Beeren können gefährlich sein, da z.B. Reaktionen mit Vitamin-K-Antagonisten möglich sind (Gerinnungshemmer werden ggf. verstärkt). 

Wer blutverdünnende Präparate oder Medikamente mit den Wirkstoffen Phenprocoumon oder Warfarin einnimmt, sollte wissen, dass hier Nebenwirkungen durch Goji Beeren auftreten können, da diese die Wirkung ggf. verstärken kann und so das Risiko von Blutungen ansteigt.

Bei Erkrankungen ist immer eine Rücksprache mit Ärzten bzw. Apotheken erforderlich.

  • Vorsicht mit Goji-Beeren bei Diabetes-Erkrankungen

Wie viele andere Früchte haben die kleinen roten Beeren einen recht hohen Zuckergehalt. Dieser liegt im Schnitt bei 46 g pro 100 g. Bei Diabetes kann zu viel (Frucht)Zucker, auch von Goji-Beeren gefährlich werden. 

Den Verzehr und vor allem die Goji-Beeren Dosierung, sollte man bei Diabetes also vorab mit betreuenden Fachärztinnen bzw. Ärzten besprechen.

 




Quellen:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/09/14/goji-beeren-das-risiko-food/chapter:4

https://bonapeti.de/n-125960-Nebenwirkungen_von_Goji_Beeren

https://www.beeren.de/goji/gibt-es-nebenwirkungen-von-goji-beeren 

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/ernaehrung-fuer-senioren/gemuese-und-obst-wichtig-jeden-tag-48565 



Textautor:

Kay Svegler

Communications, PR, American Studies, University of Leipzig

Journalist and freelance writer (e.g. Süddeutsche Zeitung, BILD, MDR etc.)

Former Senior PR Manager for Fischer Appelt, Sustainability and Diversity Manager for DKB