Acai Beeren sind Früchte, also keine Medikament. Daher gilt wie bei allen Obstsorten, das per se keine Nebenwirkungen der Acai Beere zu befürchten sind. Die Wirkung von Acai Beeren gilt als ausgesprochen gesund, zudem sind sie gut verträglich. 

Was aber durchaus auftreten kann, sind Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen der Inhaltsstoffe bei bestimmten Erkrankungen. Vor allem bei Obst und Gemüse können Lebensmittelunverträglichkeiten und allergische Reaktionen auftreten. Dies ist zwar eine äußerst seltene Acai Nebenwirkung, nichtsdestotrotz sollten Allergikerinnen und Allergiker vorsichtig sein.

Auch eine Überdosierung von Acai Beeren ist problematisch. Ein übermäßiger Verzehr könnte u.a. Magen-Darm Probleme mit sich bringen – mehr dazu gleich.

Und auch bei Schwangerschaft wird empfohlen vor der Einnahme und auch bei der gleichzeitigen Verwendung anderer Nahrungsergänzungsmittel, vorab Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal zu halten. Denn viel hilft nicht immer viel und kann im Zweifel manchmal sogar schaden.

Zeichen für mögliche Acai Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten sind:

- Bei übermäßigem Konsum: z.B. Magen- Darm-Beschwerden, Unruhe, Mundtrockenheit, Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit

- Allergische Reaktionen auf Acai: Brennen oder Juckreiz im Mund- und Rachenbereich, Schwellungen, Hautausschlag

 

Typische Symptome bei Acai Nebenwirkungen sind:

- Trockener Mund

Bei sehr häufiger Verwendung, also einer Acai Überdosierung, berichten Betroffene wird von einer unangenehmen Mundtrockenheit. Zudem sind die getrockneten Beeren recht sauer. Dieses Symptom lässt sich beheben, indem man mehrmals täglich mit warmen Wasser den Mund ausspült und viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Auch eine Unterbrechung und niedrigere Dosierung von Acai kann Abhilfe schaffen.

 

- Allergien
Wer auf Acai Beeren allergisch reagiert, spürt typischerweise Reaktionen der Haut (z.B. Hautausschlag oder Schwellungen) oder ein Brennen oder Juckreiz im Mund- und Rachenbereich. Sind Lebensmittelallergien (v.a. auf Früchte, Obst und Beeren) bekannt, sollte vor der Verwendung von Acai-Produkten der Facharzt bzw. die Fachärztin konsultiert werden. Ein Test vorab, kann Aufschluss geben und unangenehme Acai Beeren-Nebenwirkungen verhindern.

 

- Magen-Darm-Probleme
Die Wirkung von Acai Beeren basiert auf ihrem hohen Anteil an gesunden Inhaltsstoffen, deshalb gelten sie weltweit als Superfood. Dazu gehören u.a. auch viele Ballaststoffe. Diese regen die Verdauung an und sind für eine gesunde Darmflora wichtig. Darüber hinaus senken sie den Cholesterinspiegel, der Blutzucker steigt langsamer, sie sättigen länger u.v.m. Ballaststoffe sind unverdauliche Faserstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln, die im Magen-Darm-Trakt nicht verarbeitet werden können und daher unverdaut den Dickdarm erreichen. Besonders Ballaststoffreiche Lebensmittel sind z.B. Vollkornprodukte; Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Linsen und getrocknete Früchte (u.a. Pflaumen und Aprikosen). 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, in etwa 30 Gramm Ballaststoffe am Tag zu sich zu nehmen. Mit bis zu 40 g Ballaststoffen in 100 g Acai Beeren ist diese Grenze also recht schnell erreicht. Menschen, die sich aber bisher nicht sehr ballaststoffreich ernähren, eher selten Vollkornprodukte, Gemüse oder Obst zu sich nehmen, erleben häufig zunächst unangenehme Nebenwirkungen, wie Magenkrämpfe oder Durchfall, insbesondere, wenn noch weitere ballaststoffreiche Lebensmittel gegessen werden. Viel Flüssigkeit und ein „Einschleichen“ also sehr langsame Anhebung der Acai-Dosierung können Abhilfe schaffen und diese Nebenwirkungen von Acai verhindern. Ballaststoffe sind sehr gesund, sollten aber behutsam und schrittweise in den Ernährungsplan integriert werden.


- Stimulierende Wirkung von Acai Beeren
In Acai-Beeren ist u.a. Theobromin enthalten, ein Alkaloid, welches mit Koffein verwandt ist und auf das Nervensystem anregend wirkt. Unruhe, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Muskelzittern, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, oder ein schneller Herzschlag sind die Folge von zu viel Theobromin.

Hierbei handelt es sich aber um eine äußerst seltene Nebenwirkung von Acai Beeren, die meist nur im Zusammenhang mit anderen Stimulanzien und extrem hohen Dosierung der Acai Beere auftritt.

 

Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten von Acai Beeren:

Es sind keine besonderen Wechselwirkungen zwischen Acai und Medikamenten bekannt, was aber nicht heißt, dass sie nicht auftreten können, da es bisher nich genügend Studien gibt. 

Daher wäre eine Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal immer angeraten, wenn verschreibungspflichtige Medikamente und Acai eingenommen werden.

Auf jeden Fall etwas vorsichtiger sein, sollten Personen, die Strahlenbehandlungen erhalten oder Chemotherapie-Medikamenten einnehmen. Denn die antioxidativen Inhaltsstoffe der Beeren kann ggf. die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethoden beeinflussen.

 

Vorsicht bei Überdosierung von Acai Beeren

Die gesunde Acai Wirkung basiert vor allem auf ihrem Reichtum an Vitaminen und Mineralstoffen, wie z.B. Kalzium (bis 300 mg pro 100 g Beeren) oder auch Mangan (ca. 5 mg pro 100 ml Fruchtmark). Zudem sind viele Antioxidantien in den Beeren enthalten. 

Wie so oft gilt aber auch hier: viel hilft nicht immer viel. Bei einer zu hohen Dosierung von Acai, kann es durch das Vitamin C z.B. zu einer Magenübersäuerung kommen. 

Das enthaltene Mangan kann zudem die Aufnahme von Eisen behindern. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde empfiehlt ein Maximum an 3 mg Mangan für Erwachsene pro Tag. 

Durch den hohen Gehalt an Mangan (ca. 450 mg pro Kilogramm) in Acai kann diese Grenze schnell überschritten werden, vor allem wenn gleichzeitig viel Getreide, Nüsse oder Reis auf dem Speiseplan stehen. Falls bereits ein Eisenmangel besteht (z.B. bei strikter vegetarischer oder veganer Ernährung) ist eine Überdosis Mangan problematisch.

Typische Nebenwirkungen einer Mangan-Überdosis sind Vergiftungserscheinungen wie ein allgemeines Schwächegefühl, Muskelschmerzen oder sogar Sprachstörungen. Die empfohlene Acai Dosierung darf daher nicht überschritten werden.

 

Tipps: Wie kann man Acai Nebenwirkungen verhindern?

Die Möglichkeit, dass Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten bei Naturprodukten auftreten, lässt sich nicht zu 100% verhindern, aber es gibt durchaus einige Tipps, um das Risiko von Acai Beeren Nebenwirkungen zu verringern:

  1. Einnahme- und Dosierungsempfehlungen beachten. Diese variieren je nach Produkt und Hersteller.
  2. Eine gute Qualität wählen (Acai Bio-Produkte ohne Zusatzstoffe).
  3. Acai Beeren Pulver, Kapseln etc. nur in Maßen verzehren.
  4. Die Gefahr von Acai Kapseln Nebenwirkungen ist höher, je mehr Zusatz- und Inhaltsstoffe zugefügt werden. Neben der Kapselhülle sind in Acai Kapslen oft Füll- und Farbstoffe, Trennmittel u.ä. enthalten.
  5. Je purer, desto besser: Reines Acai Pulver ist meist ohne Zusatzstoffe, glutenfrei, laktosefrei und vegan.
  6. Individuelle (geringe) Dosierungen sind nur mit Acai Pulver möglich und am Anfang wohl die beste Wahl.

 

 

Quellen: 

https://www.gesundfit.de/artikel/acai-wirkungen-tipps-risiken-280/ 

https://www.naturtest.com/acaibeere/

https://www.beeren.de/acai/haben-acai-beeren-Nebenwirkungen 

https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/12193-acai 

https://gdp.ch/nahrungsergaenzung-superfood/acai/ 



Textautor:

Kay Svegler

Communications, PR, American Studies, University of Leipzig

Journalist and freelance writer (e.g. Süddeutsche Zeitung, BILD, MDR etc.)

Former Senior PR Manager for Fischer Appelt, Sustainability and Diversity Manager for DKB